Die Attraktivität einer Stadt hängt stark von ihrer Fähigkeit ab, auf Veränderungen im Markt zu reagieren und neuen Ideen und Konzepten Raum zu geben. Dabei ist es besonders wichtig, temporäre Lösungen zu fördern und Leerstände als Chance zu nutzen. Der Wirtschaftsservice spielt hierbei eine wichtige Rolle, indem er regelmäßig die verfügbaren Immobilienflächen im Erdgeschoss erfasst und Eigentümer sowie Interessenten kontaktiert.
Das Geografische Informationssystem der Stadt (GIS) bietet dabei eine wertvolle Unterstützung, indem es alle relevanten Leerstände und deren wichtigste Parameter wie Lage, Größe, Zustand und Kosten in einer eigenen Datenbank erfasst und verwaltet. Durch diese Maßnahmen können verschiedene Quartiere neues Potential erhalten und die Attraktivität einer Stadt gesteigert werden.
Ein erfolgreiches Beispiel für die temporäre Nutzung von Leerständen ist das Modell der kulturellen Zwischennutzung. Der Wirtschaftsservice hat gemeinsam mit anderen Partnern an der Umsetzung einer entsprechenden Plattform gearbeitet, die Eigentümer und Interessierte zusammenbringt. So können Leerstände zeitweise für kulturelle oder andere Projekte genutzt werden, bevor sie langfristig vermietet oder verkauft werden. Auf diese Weise können neue Ideen und Konzepte Raum erhalten und die Aufenthaltsqualität einer Stadt gesteigert werden.
Im Jahr 2022 wurde das Honolulu Hotel in Bregenz als temporäre Zwischennutzung eröffnet und sorgte direkt für Begeisterung. Mit dieser außergewöhnlichen Idee wurde ein Hauch von Berlin in die österreichische Stadt gebracht und Raum für neue Ideen geschaffen. Das Hotel bietet einen Treffpunkt für Menschen, die nicht nur arbeiten, sondern auch leben und feiern möchten.
Dabei ist das Honolulu Hotel ein Beispiel dafür, wie alten Gebäuden eine neue Nutzungsform gegeben werden kann. Es schlägt somit die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft, indem es dem bestehenden Gebäude eine neue Funktion gibt und somit den Charme der Vergangenheit mit der kommenden Modernität der Gegenwart verbindet. Das Projekt wurde von der Honolulu OG in Zusammenarbeit mit der PRISMA Unternehmensgruppe im Rahmen der Quartiersentwicklung Weiherviertel realisiert. Dabei wurden nicht nur Räumlichkeiten geschaffen, sondern auch ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen und kreativ werden können. Lesungen, Pop-ups, Konzerte und andere Veranstaltungen finden regelmäßig statt und sorgen dafür, dass das Honolulu Hotel zu einem wichtigen Bestandteil der Bregenzer Kulturszene geworden ist.
Das Konzept des Honolulu Hotels hat gezeigt, dass es möglich ist, durch temporäre Zwischennutzungen brachliegende Immobilien mit Leben zu füllen und somit die Aufenthaltsqualität in der Stadt zu verlängern.
Eine Initiative des Kulturservice der Landeshauptstadt Bregenz und der Bregenz Tourismus & Stadtmarketing GmbH. Die temporäre Nutzung von Leerständen oder deren Schaufenstern mittels Interventionen durch ausgewählte Künstler:innen bietet eine räumliche Erweiterung der Ausstellungspraxis und Präsentation spannender zeitgenössischer künstlerischer Ansätze und Perspektiven.
Um Gästen der Stadt Bregenz die Kultur erlebbar zu machen, wurden im Sommer 2020 Leerstände in der Innenstadt zu temporären Galerien. Das Stadtmarketing Bregenz hatte in Kooperation mit der Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler Vorarlbergs dieses Projekt initiiert. An mehreren Locations in Bregenz wurden Leerstände und ein Platz im öffentlichen Raum mit Kunstobjekten und Installationen bespielt – als Teil eines ungeheuer lebendigen Kultursommers in Bregenz. Dieses Pilotprojekt zeigte, wie in Zukunft mit dem Thema Leerstand umgegangen werden kann.