Zukunft gestalten zwischen Kultur, Innovation und Lebensqualität
Die neu entwickelte „Wirtschaftsstrategie Bregenz“ ist der Wegweiser in die Zukunft. In Kooperation mit der Stadtmarketing GmbH und dem Wiener Consulting-Unternehmen RegioPlan entstand auf 150 Seiten ein Leitfaden, der die Stadt dabei unterstützen soll, als Standort für Unternehmen und Investor:innen attraktiv zu bleiben. Bekannte Stärken werden darin zielgerichtet mit neuen Akzenten verwoben. So soll das, was Bregenz ausmacht, betont und stetig ausgebaut werden. Zugleich rüstet man sich mit genau zur Stadt passenden, kreativen Konzepten auf bevorstehende Herausforderungen. Bregenz möchte auf diese Weise einerseits neue, innovative Betriebe gewinnen, andererseits den ansässigen Unternehmen ein fruchtbares Umfeld mit ausgezeichneten Perspektiven bieten.
Arbeiten, wo andere urlauben
Wer einen Standort mit besonderer Qualität sucht, kommt an Bregenz eigentlich nicht vorbei. Die einzigartige Lage zwischen Bodensee und Pfänder schafft ein Sport-, Freizeit- und Erholungsangebot, das in seiner Vielfalt seinesgleichen sucht: vom Biken und Schneeschuhwandern über Stand-up-Paddling und relaxte Badetage bis zum Spaziergang in den Sonnenuntergang. Gleichzeitig stillt die Stadt die Lust auf Kunst und Kultur ebenso wie auf Genuss und Geselligkeit.
Außerdem profitiert Bregenz von der guter Verkehrsanbindung der leistungsstarken Vorarlberger Wirtschaft: Gleich vier Flughäfen liegen im Umkreis von nur einer Autostunde, der internationale Bahnverkehr wird laufend ausgebaut. Speziell die schnellere Zugverbindung München-Zürich, die durch die Vorarlberger Landeshauptstadt führt, hat Bregenz für Fachkräfte aus dem benachbarten Ausland als Arbeitsort noch interessanter gemacht.
Hohe Kaufkraft – heute und morgen
Nach wie vor hält sich die Stadt an der Spitze der produktivsten Handelsstandorte Vorarlbergs. Zwar zwingt der boomende Online-Handel Innenstädte dazu, sich neu zu erfinden. Doch hat Bregenz damit längst begonnen: mit neuen Ideen und Impulsen, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und den Wirtschaftsstandort nachhaltig zu stärken. Allem voran wertete die Ausweitung der Fußgänger:innenzone im Jahr 2022 die Bestlagen für den Handel in der Innenstadt zusätzlich auf, die jährlich von bis zu 3,5 Millionen Passant:innen frequentiert werden. Seither ist das Stadtzentrum praktisch autofrei mit viel Platz für Begegnung, Genuss und Gastronomie, für Einkauf und Shopping. Der ohnehin niedrige Leerstand soll mit Blick auf einen optimalen Branchenmix belebt und der eingeschlagene Kurs beibehalten werden.
Angetrieben wird die hohe Kaufkraft in der Landeshauptstadt auch von den vorherrschenden sozialen Milieus, wobei vor allem moderne Milieus überdurchschnittlich vertreten sind. Erklärtes Ziel der Stadt ist es, die Kaufkraft hochzuhalten.
Ansiedlungswillige finden jedenfalls vielfältige Chancen. Für den Handel sieht die „Wirtschafsstrategie“ insbesondere Potenzial im Bereich Nahversorgung, sowohl Lebensmittel als auch Drogerie, und angesichts der Lage zwischen See und Berg für Angebote mit Fokus auf Sport und Freizeit. Große Aufmerksamkeit liegt auf der Entwicklungsfläche „Bregenz Mitte“: Mit dem 15 Hektar großen Areal, zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt gelegen, eröffnet sich enormes Zukunftspotenzial für das qualitative Wachstum der Stadt und damit für Unternehmen aus Handel, Dienstleistungen, und Gastronomie ganz neue Möglichkeiten.
Bauen in die Zukunft
In anderen Stadtteilen hat die Entwicklung lebendiger, auch wirtschaftlich interessanter Subzentren schon Fahrt aufgenommen. Eine Reihe an Investitionen der öffentlichen Hand wie auch privaten Investor:innen öffnen den Stadtraum, schaffen zusätzliche Angebote und machen Infrastruktur fit für morgen. Erst im April dieses Jahres wurde für die Neugestaltung des Weiherviertels der Bebauungsplan präsentiert. Fast zeitgleich gaben Land Vorarlberg, Stadt Bregenz und die ÖBB-Infrastruktur AG mit einer gemeinsamen Vereinbarung zur weiteren Vorgangsweise den Startschuss für den Neubau des Bahnhofs Bregenz. Im wachsenden Stadtteil Weidach läuft der Beteiligungsprozess für die Quartiersentwicklung, 2025 beginnen die Bauarbeiten für das Innovationsquartier auf dem bisherigen Siemens-Firmenareal. Entstehen soll ein gemischt genutztes Quartier mit Schwerpunkt Technologie, Innovation und Unternehmertum.
Fläche ist in Bregenz ein rares Gut. Vor allem für die Ansiedelung von Industriebetrieben und Großunternehmen mangelt es an Platz. Der Stadt tut das gut: So kann sich Bregenz auf jene Betriebe konzentrieren, die den Standort am besten ergänzen – und die umgekehrt davon profitieren können.
Einladende Genuss- und Tagungsstadt
Bregenz ist und bleibt eine Reise wert, das spiegelt sich in den stetig steigenden Tourismuszahlen wider. Um mit der Nächtigungsnachfrage mithalten zu können, sollen Hotelangebote kontinuierlich erweitert werden. Erste Projekte sind aktuell in Vorbereitung. Die Suche nach Standorten läuft, Investor:innen sind herzlich willkommen. Künftig möchte die Stadt überdies vermehrt Tagungsgäste für sich gewinnen. Einmal mehr soll dabei das Festspielhaus als Motor fungieren und mit modernster Infrastruktur für Kongresskultur diesen Bereich konsequent ausbauen. Parallel dazu soll ein leistbares, auf jüngeres Publikum ausgelegtes Angebot rund um Beherbergung und Gastlichkeit entstehen. Als Tagungsstadt kann Bregenz mit der hervorragenden fußläufigen Erreichbarkeit punkten: So lassen sich Zusammenkünfte ideal mit dem Besuch kultureller Veranstaltungen oder Restaurants in der Innenstadt verbinden. Das Plus für Bregenz: eine zusätzliche Belebung der Innenstadt und der Wirtschaft im allgemeinen.
Heute kümmern sich bereits mehr als 100 Gastronomiebetriebe um das Wohlergehen ihrer Gäste. Indessen schreiben die Autor:innen der neuen Wirtschaftsstrategie der Stadt durchaus noch mehr „Genuss-Potenzial“ zu. Gerade rund um die Festspielzeit im Sommer wäre in guten Lagen noch Platz für moderne Gastronomie – was wiederum Kaufkraft binden würde.
Hotspot für Kreativwirtschaft
Als Stadt der kurzen Wege bietet Bregenz nicht nur eine bessere Work-Life-Balance, sondern zudem perfekte Voraussetzungen für Austausch und Vernetzung. Ein Beispiel dafür ist der pulsierende Kreativ-Cluster aus den vielen Kunst- und Kulturschaffenden, die zunächst speziell der Festspiele wegen gekommen und dann der Stadt wegen hier geblieben sind. Dazu kommen zahlreiche Agenturen und Dienstleister rund um Grafik, Fotografie und neue Medien. Die Entwicklungschancen für Kreative sind ausgezeichnet. Als Katalysator wirken die renommierten Kultureinrichtungen – neben dem Festspielhaus auch das Landestheater und das Kunsthaus – ebenso wie die erfolgreichen Betriebe. Nicht umsonst wird die Kreativwirtschaft in Vorarlberg seitens Land und Wirtschaftskammer aktiv vorangetrieben, Institutionen wie die FH Vorarlberg sorgen auch für entsprechende fachliche Qualifikation.
Und das Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft: Zukunftsgerichtete Arbeitsmodelle wie Co-working Spaces, temporäres Arbeiten (wie es das Honolulu Hotel vorgemacht hat) oder auch Workation sollen junge Kreative anziehen und miteinander vernetzen. Mit einem Mix aus einer so unverwechselbaren wie wandelbaren Location und einer hohen Dichte an branchenaffinen Fachkräften – in Nischen wie Licht-/Tontechnik, visuelle Effekte und dergleichen spielt das Festspielhaus in der obersten Liga – und rückt die Stadt auch zunehmend ins Interesse der Filmbranche. Nicht nur für den James-Bond-Streifen „Ein Quantum Trost“.
In Sachen Architektur zeigt Bregenz ebenfalls groß auf. Mehrere Architekturbüros von internationalem Rang haben in der Landeshauptstadt ihren Sitz. Festspielhaus, Kunsthaus oder vorarlberg museum prägen die Stadt auch als architektonische Highlights. Möglich werden solche Meisterleistungen vor allem durch das hohe lokal verfügbare Know-how im (Holz-)Bau und die enge Zusammenarbeit zwischen planenden und ausführenden Unternehmen. Der Aufbau eines neuen aktiven Kooperationsnetzwerks soll hier zusätzlichen Auftrieb geben.
Gebündelte Stärken
Überhaupt wurde für die kommenden Jahre das Ziel ausgerufen, Kooperationen zu forcieren – auf verschiedensten Ebenen. So gelten Bregenz und Lindau in der öffentlichen Wahrnehmung als Tourismusregion am Bodensee. In Zusammenarbeit kann das Profil als vielseitiger Gastgeber weiter geschärft werden. Ebenso werden mit der Region Rheintal als wichtigem Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung zusätzliche Kooperationsmöglichkeiten gesucht.
Vor allem aber die vielfältigen Akteur:innen innerhalb der Stadt möchte man zusammenspannen. Sei es durch die Ansiedlung wissensintensiver Dienstleister:innen, um Netzwerke mit ansässigen produzierenden Unternehmen bilden zu können, oder Initiativen der Betriebe, um Fachkräfte zu rekrutieren. Neue Angebote sind in Ausarbeitung, um Mitarbeitende auf lange Sicht zu binden, wie eine „Bregenz Card“ speziell für Arbeitnehmer:innen mit Vergünstigungen in Freizeit, Kultur, Mobilität und Handel.
Innovativ, vernetzt und lebenswert
Den Blick nach vorne gerichtet, verfolgt die Stadt Bregenz mit all diesen Maßnahmen das Ziel, die florierende Wirtschaft mit einer vielfältigen Kreativ- und Kulturszene und dem besonderen Lebensgefühl der Stadt am See zu vereinen. Mit dem Anspruch, sich als Vorreiter für zukunftsorientierte Stadtentwicklung zu etablieren: mit Fokus auf nachhaltigem Wachstum, moderner Infrastruktur als Motor für Innovation und dem Bewahren kultureller Wurzeln. Als dynamischer Wirtschaftsstandort mit außergewöhnlich hoher Lebensqualität will Bregenz heute und morgen Unternehmen und Bewohner:innen gleichermaßen ansprechen – und für sich gewinnen.